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Scheidenausfluss: Wann ist er normal und wann nicht?

Vielleicht kennst du diese Momente: Du sitzt im Büro, läufst durch die Stadt, bist gerade beim Yoga und spürst plötzlich dieses leicht feuchte, unangenehme Gefühl im Slip. Oder du wechselst abends in deine Kuschelklamotten und fragst dich beim Blick auf deine Unterwäsche, ob das heute irgendwie mehr Ausfluss war als sonst.

Falls du dich darin wiedererkennst: Du bist absolut nicht allein. Und vor allem: Du musst dich nicht unsicher fühlen. Denn kaum etwas verändert sich so oft, so subtil und so individuell wie Scheidenausfluss.

In diesem Artikel erfährst du, was normal ist, welche Ursachen hinter verändertem oder vermehrtem Ausfluss stecken können und welche Anzeichen auf eine Scheideninfektion hindeuten könnten.

22 Dezember 2025

Von Diana Zeneli

Medizinische Beraterin

Karo Healthcare | Scientific Affairs

Warum Scheidenausfluss ganz normal ist

Scheidenausfluss ist für viele Frauen negativ behaftet. Als wäre es etwas, was „nicht normal“ ist oder was am besten gar nicht da sein sollte. Dabei ist es genau andersherum.

Ausfluss gehört zu den natürlichsten Dingen, die dein Körper für dich erledigt. Er ist wie ein Schutzfilm, der im Normalfall von „guten” Milchsäurebakterien dominiert wird (Lactobazillen).1

Dieser hält deine Vaginalflora feucht, schützt sie vor unerwünschten Keimen, hält ihren natürlichen pH-Wert im Gleichgewicht und hilft der Scheide dabei, sich selbst zu reinigen.2 Scheidenausfluss ist also nicht nur normal: Er ist ein aktiver Teil deiner Intimgesundheit.

Und er kann dir Hinweise darauf geben, wenn sich etwas in deinem Körper verändert – zum Beispiel durch Hormone, Stress oder Infektionen. Mehr dazu erfährst du in den folgenden Abschnitten.

Ausfluss im Zyklus – so verändert er sich im Monatsverlauf

Scheidenausfluss verändert sich im Verlauf deines Zyklus auf ganz natürliche Weise. Der Grund dafür sind deine Hormone. Sie sind die wahren Dirigenten, wenn es um Ausfluss geht. Ob Östrogen, Progesteron oder Stresshormone: Sie alle beeinflussen, wie viel Ausfluss produziert wird, wie er aussieht und wie er sich anfühlt.

Deshalb kann dein Ausfluss im Zyklus mal mehr, mal weniger, mal cremiger oder mal flüssiger wirken. Und wenn du ihn genau beobachtest, kannst du sogar erkennen, wo du dich gerade ungefähr im Monatsverlauf befindest.

Hier ist ein Überblick, der dir hilft, deinen Körper besser zu verstehen:

Direkt nach der Periode (Tage 1-4): „trocken“, weiß bis leicht gelblich, klebrig

In dieser sehr frühen Follikelphase (das ist die Phase vor dem Eisprung) kann sich die Scheide eher „trocken“ anfühlen. Der Ausfluss ist in dieser Zyklusphase eher minimal, oft klebrig und weißlich oder leicht gelblich. Das ist völlig normal, weil der Östrogenspiegel hier noch sehr niedrig ist.3

Frühe Follikelphase (Tage 4-6): leicht feucht, weiß, klebrig

Dein Körper fährt die Östrogenproduktion langsam hoch. Der Scheidenausfluss bleibt eher fest und weiß, fühlt sich aber etwas feuchter an als direkt nach der Periode.3

Richtung Eisprung (Tage 7-9): cremig, milchig, joghurtartig

Östrogen steigt weiter an und der Ausfluss wird cremiger, weicher und milchiger. Viele Frauen spüren erstmals „mehr Feuchtigkeit“ im Intimbereich.3

Eisprungphase (Tage 10-14): spinnbar, durchsichtig, wie Eiweiß

Jetzt bist du in der Hochphase der Follikelphase beziehungsweise zum Zeitpunkt des Eisprungs in der sogenannten Ovulationsphase. Der Ausfluss ist nun durchsichtig, sehr glitschig, spinnbar (wie Eiweiß) und extrem feucht.3 Das ist der klassische Zervixschleim und ein Anzeichen hoher Fruchtbarkeit.

Lutealphase (Tag 15–28): trockener oder fast trocken

Nach dem Eisprung dominiert nun das Hormon Progesteron. Der Ausfluss wird zu diesem Zeitpunkt im Zyklus typischerweise wieder trockener, weniger spinnbar oder ist nur minimal vorhanden. Er kann sich aber auch etwas cremiger anfühlen. 3

Direkt nach der Periode: bräunlicher Ausfluss (altes Blut)

Direkt nach der Periode kann sich älteres, oxidiertes Menstruationsblut untermischen, was den Scheidenausfluss leicht braun oder bräunlich färben kann. Auch das ist ganz natürlich und kein Grund zur Sorge.4

Dieses Wissen ist nicht nur wichtig, sondern auch sehr hilfreich. Denn wenn du weißt, wie sich dein Ausfluss im Zyklus normalerweise anfühlt und aussieht, erkennst du viel besser, wann er „anders“ ist und wann es sich um Infektionen handeln könnte.

Wie sieht normaler Scheidenausfluss aus?

Vielleicht hast du schon gemerkt, dass „normal“ beim Thema Ausfluss gar nicht so einfach zu definieren ist. Denn was normal ist, hängt immer davon ab, wer du bist und in welcher Phase deines Lebens oder Zyklus du dich befindest. So ist Ausfluss in der Schwangerschaft oft stärker5, während Scheidenausfluss in den Wechseljahren durch sinkende Östrogenspiegel eher weniger wird.

„Normal“ ist also nicht eine feste Farbe oder eine bestimmte Menge, sondern ein individueller, hormonell geprägter Zustand, der sich verändern darf. So kann bräunlicher Scheidenausfluss direkt nach der Periode ganz normal sein, unter anderen Umständen wiederum nicht.

Dennoch gibt es ein paar Merkmale, die dir dabei helfen, besser einzuschätzen, ob bei dir alles im grünen Bereich ist. Typisch für normalen, gesunden Ausfluss ist zum Beispiel:

  • Farbe: klar, glasig oder milchig-weiß
  • Geruch: neutral, leicht säuerlich oder kaum wahrnehmbar
  • Konsistenz: je nach Zyklusphase dünnflüssig, cremig oder leicht schleimig
  • Menge: schwankend von „kaum da“ bis „etwas mehr Feuchtigkeit“ oder „viel“

Viele dieser Veränderungen in Farbe, Menge oder Konsistenz sind ganz natürlich und hängen eng mit Hormonen, deinem Zyklus oder deiner Lebensphase zusammen.

Trotzdem gibt es Situationen, in denen Ausfluss „anders als sonst“ wirkt. Und genau dann lohnt sich ein Blick auf mögliche Ursachen.

Was sind die häufigsten Ursachen für veränderten Scheidenausfluss?

Veränderter Ausfluss kann eine Vielzahl von Gründen haben: von ganz normalen hormonellen Schwankungen bis hin zu Infektionen, die eine Behandlung erfordern können. Damit du besser einordnen kannst, was hinter deinen Veränderungen steckt, findest du hier eine klare Übersicht der häufigsten Auslöser.

1. Hormonelle Veränderungen (meist unbedenklich)

Hormone sind die wahren Dirigenten, wenn es um Ausfluss geht. Sie gehören daher zu den häufigsten Gründen, warum sich dieser im Laufe des Monats und deines Lebens verändern kann.

Typische hormonelle Veränderungsphasen sind zum Beispiel:

  • Zyklusverlauf: z. B. cremiger in der Lutealphase, spinnbar um den Eisprung3
  • Pubertät: verstärkter Weißfluss durch hormonelle Reifung6
  • Schwangerschaft: häufig mehr, dünnflüssiger, milchiger Ausfluss5
  • Stillzeit: oft weniger, manchmal trockener durch niedrigen Östrogenspiegel7
  • Wechseljahre: insgesamt weniger Ausfluss, da der Östrogenspiegel sinkt8
  • Hormonelle Verhütung: kann zu mehr, weniger oder verändertem Ausfluss führen9

Wichtig zu wissen: Solange die Farbe des Ausflusses klar, weißlich oder milchig bleibt und kein Geruch oder Juckreiz dazukommt, spricht das meist für ein gesundes Scheidenmilieu.

2. Verschiebung des pH-Werts

In deiner Vaginalflora leben im Idealfall überwiegend Lactobazillen. Diese „guten“ Bakterien produzieren Milchsäure, die den pH-Wert der Scheidenflora leicht sauer hält (3,8 bis 4,5) und dich so auf natürliche Weise vor Infektionen im Intimbereich schützt. Kommt dieses Gleichgewicht jedoch durcheinander, verändert sich oft auch der Ausfluss.

Typische Auslöser sind zum Beispiel:

  • Stress10
  • intensiver Sport11
  • keine pH-neutralen Produkte (z. B. parfümierte Waschgele)10
  • enganliegende, synthetische Kleidung12
  • übertriebene Intimhygiene10
  • Antibiotika13

Diese Veränderungen können sich dann äußern durch:

  • mehr Ausfluss
  • dünnflüssigen oder wässrigen Ausfluss
  • leicht veränderten Geruch

Oft lassen sich solche Schwankungen mit sanfter Intimpflege oder Probiotika wieder ausgleichen, ohne dass eine Infektion dahinterstecken muss.

3. Scheidenpilz (Candida) – weißer, bröckeliger Ausfluss

Eine Pilzinfektion, meist verursacht durch den Hefepilz Candida albicans, ist ebenfalls eine häufige Ursache für veränderten Scheidenausfluss.

Drei von vier Frauen sind mindestens einmal in ihrem Leben betroffen, viele sogar mehrmals.14 Und das oft in Phasen, in denen die Vaginalflora besonders sensibel reagiert: zum Beispiel als werdende oder frischgebackene Mama in der Stillzeit.

Typisch bei Scheidenpilz ist dabei ein weißlich-krümeliger Ausfluss, der an Hüttenkäse erinnert, sowie mitunter ein leicht saurer oder hefeartiger Geruch.15

Dazu kommen meist Beschwerden wie:

  • starker Juckreiz und Brennen im äußeren Intimbereich oder in der Scheide15
  • Rötungen und Schwellungen der Vulva15
  • Brennen beim Wasserlassen oder Schmerzen beim Sex15

Die gute Nachricht ist: Auch wenn Scheidenpilz unangenehm ist, lässt er sich in der Regel gut behandeln. Viele Frauen wünschen sich zusätzlich zur medizinischen Therapie eine sanfte Möglichkeit, das Scheidenmilieu zu beruhigen.

Hier kann Multi-Gyn FloraPlus sanft unterstützen. Das Gel basiert auf dem pflanzlichen Extrakt der Aloe barbadensis (Aloe Vera) und enthält zusätzlich Präbiotika und Milchsäure. Diese Kombination fördert ein leicht saures Milieu im Intimbereich und unterstützt so den optimalen vaginalen pH-Wert. Multi-Gyn FloraPlus lindert Scheidenpilzsymptome wie Brennen, Juckreiz und Irritationen innerhalb von 10 Minuten nach der ersten Anwendung.

Mehr zu den Ursachen und weiteren Behandlungsmöglichkeiten bei Scheidenpilz erfährst du in diesem Artikel.

4. Bakterielle Vaginose – dünnflüssiger, fischig riechender Ausfluss

Nicht nur Pilze können das empfindliche Gleichgewicht deiner Vaginalflora aus dem Lot bringen, wenn sie sich übermäßig vermehren: Auch „weniger hilfreiche“ Bakterien, wie etwa Gardnerella vaginalis, haben das Zeug dazu.

Nehmen sie überhand, steigt der pH-Wert und die natürliche Schutzbarriere im Scheidenmilieu gerät aus dem Gleichgewicht. Ärztinnen und Ärzte nennen das eine bakterielle Vaginose. Sie ist die häufigste bakterielle Scheideninfektion bei Frauen zwischen 15 und 44 Jahren.16 Entsprechend zählt auch sie zu den häufigsten Gründen für veränderten Scheidenausfluss.

Der Ausfluss bei einer bakteriellen Vaginose ist meist dünnflüssig, weißlich-grau bis leicht grünlich gefärbt und zeichnet sich häufig durch einen unangenehm fischigen Geruch aus. Manche Frauen berichten zusätzlich über Juckreiz und Reizungen im Intimbereich sowie über Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen.

Wenn deine Beschwerden auf eine bakterielle Vaginose hindeuten, werden häufig Antibiotika eingesetzt. Allerdings gibt es auch alternative, rezeptfreie Produkte.

Beispiele dafür sind die Vaginalgele Multi-Gyn ActiGel und Multi-Gyn ActiGel 2IN1, die beide auf natürlichen Inhaltsstoffen wie Aloe barbadensis basieren. Multi-Gyn ActiGel kann gezielt dazu beitragen, Beschwerden wie dünnflüssigen, gräulichen Ausfluss und den typischen fischigen Geruch zu lindern. Multi-Gyn ActiGel 2IN1 wirkt zusätzlich beruhigend bei Juckreiz und Rötungen und unterstützt gleichzeitig den natürlichen pH-Wert der Scheide.

Wenn du mehr darüber wissen möchtest, welche medizinischen Therapien, sanften Alternativen und Hausmittel bei einer bakteriellen Vaginose sinnvoll sein können, lies gerne hier weiter.

5. Chlamydien – weißlich, gelblicher oder gräulicher Ausfluss

Chlamydien gehören weltweit zu einer der häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen (STI).17 Und gleichzeitig zu denjenigen, die am leichtesten übersehen werden.

Der Grund dafür: Viele Betroffene spüren zunächst keine Beschwerden, da Chlamydien-Infektionen gerade im Frühstadium oft symptomlos verlaufen. Deshalb fallen sie meist erst dann auf, wenn sich der Ausfluss verändert oder bereits weitere Beschwerden auftreten.18

Typischer Chlamydien-Ausfluss ist häufig weißlich, gelblich oder gräulich und kann teilweise unangenehm riechen.19 Wenn Symptome auftreten, können dazu gehören:

  • Brennen beim Wasserlassen18
  • Unterleibsschmerzen18

Diese Zeichen sind jedoch nicht spezifisch für Chlamydien. Sie können auch bei anderen Infektionen wie Gonorrhö oder Trichomoniasis auftreten (siehe weiter unten).

Wichtig für dich zu wissen: Wird eine Chlamydien-Infektion nicht behandelt, kann sie aufsteigen und bei Frauen langfristige Folgen haben: zum Beispiel eine Eileiterschwangerschaft oder Unfruchtbarkeit.18 Deshalb ist eine ärztliche Abklärung immer wichtig.

6. Trichomonaden – gelb-grüner Ausfluss mit fischigem Geruch

Laut einem Bericht der Weltgesundheitsorganisation ist Trichomoniasis die am meisten verbreitete sexuell übertragbare Infektion bei Frauen zwischen 15 und 49 Jahren (5 %).17 Verursacht wird sie durch parasitäre Einzeller (Trichomonaden), die bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr übertragen werden können.20

Typisch für einen von Trichomonaden verursachten Ausfluss ist, dass dieser stärker als sonst wahrgenommen wird und farblich klar, weiß, gelblich oder grünlich aussehen und unangenehm fischig riechen kann.20

Häufige Begleitbeschwerden bei Frauen sind zudem:

  • Juckreiz oder Brennen im Intimbereich20
  • Beschwerden beim Wasserlassen20
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr20
  • Entzündungen oder Rötungen der Scheide20

Tückisch ist jedoch, dass viele Frauen kaum oder keine Symptome spüren, weshalb Trichomoniasis oft unerkannt bleibt. Wenn du daher gelb-grünen Ausfluss bemerkst und dir unsicher bist, ob du dich angesteckt hast, ist deine Gynäkologin oder dein Gynäkologe die richtige Anlaufstelle.

Besonders wichtig ist eine Behandlung in der Schwangerschaft. Denn unbehandelt kann eine Trichomoniasis mit einem erhöhten Risiko für Frühgeburten und einem niedrigen Geburtsgewicht verbunden sein.20

7. Gonorrhö (Tripper) – vermehrter, grünlich-gelber Ausfluss

Gonorrhö – umgangssprachlich als „Tripper“ bekannt – wird durch sogenannte Gonokokken-Bakterien ausgelöst. Sie gehört zu den bekannteren sexuell übertragbaren Infektionen, auch wenn sie weltweit weitaus seltener vorkommt.17

Übertragen werden Gonokokken beim direkten Kontakt der Schleimhäute. Dies geschieht vor allem bei vaginalen, analen oder oralem Geschlechtsverkehr, aber auch indirekt durch die Hände (Schmierinfektionen). In einigen Fällen können daher auch die Augen in Form einer Bindehautentzündung betroffen sein.21

Tripper beziehungsweise Gonorrhö kann sich bei Frauen unter anderem durch vermehrten grünlich-gelben Scheidenausfluss bemerkbar machen. Zudem kann es zu Brennen beim Wasserlassen und Schmierblutungen kommen.21 Bei etwa 50 % bleibt die Infektion jedoch unerkannt, weil keine oder nur geringe Symptome auftreten.21

Das Problem dabei: Unbemerkt können sich die Bakterien weiter ausbreiten – manchmal bis in die Eileiter oder den gesamten Beckenbereich. Das kann laut Robert Koch-Institut langfristig das Risiko für Fruchtbarkeitsprobleme, Eileiterschwangerschaften und chronische Unterleibsschmerzen erhöhen.22

Wenn du bereits schwanger bist, lohnt sich ein schneller Check besonders: Eine unbehandelte Infektion kann nämlich das Risiko für Frühgeburten erhöhen. Zudem können während der Geburt die Erreger auf das Baby übergehen und dort vor allem die Augen betreffen.22

Deshalb gilt: Wenn sich dein Ausfluss verändert oder du dich unwohl fühlst, lass es lieber einmal mehr von deiner Ärztin oder deinem Arzt abklären. Dein Körper sendet dir Signale und du darfst darauf hören.

8. Weitere mögliche Ursachen für veränderten Ausfluss

Nicht immer muss hinter verändertem Scheidenausfluss eine vaginale Infektion wie bakterielle Vaginose, Scheidenpilz oder eine Geschlechtskrankheit stecken. Manchmal gibt es auch andere, seltenere Ursachen. Dennoch ist es wichtig, sie zu kennen, damit du Veränderungen besser einordnen kannst.

Beckenentzündung (PID)

Eine Beckenentzündung (medizinisch Pelvic Inflammatory Disease, PID) entsteht, wenn Bakterien, wie zum Beispiel Chlamydien oder Gonokokken, in die Gebärmutter, Eierstöcke oder Eileiter aufsteigen.

In industrialisierten Ländern sind davon jährlich etwa 1,0 bis 1,3 % der Frauen zwischen 15 und 39 Jahren betroffen. Am häufigsten erkranken Frauen um die 20 an PID (2 %).23

Typische Anzeichen für eine Beckenentzündung können sein:

  • stärkerer oder veränderter Ausfluss24
  • ungewöhnliche oder unregelmäßige Blutungen24
  • Unterleibsschmerzen24
  • Schmerzen beim Sex24
  • Fieber24

Wenn du Symptome dieser Art bemerkst, ist es wichtig, sie zeitnah ärztlich abzuklären. Unbehandelte Entzündungen können langfristig nämlich zu Problemen wie chronischen Schmerzen, Fruchtbarkeitsproblemen oder einer Eileiterschwangerschaft führen.24

All das heißt nicht, dass du Angst haben musst. Aber es ist gut, aufmerksam zu sein. Um herauszufinden, ob eine PID vorliegt, kann deine Ärztin oder dein Arzt einen vaginalen Abstrich, Labortests oder einen Ultraschall machen. Die Behandlung erfolgt dann immer mit einem Antibiotikum.24

Humanes Papillomavirus (HPV) oder Gebärmutterhalskrebs

Das humane Papillomavirus gehört zu den häufigsten sexuell übertragbaren Erregern überhaupt. Studien zeigen, dass mindestens drei von vier sexuell aktiven Menschen im Laufe ihres Lebens irgendwann mit HPV in Kontakt kommen.25

Für viele ist diese Zahl erst einmal erschreckend. Tatsächlich ist eine HPV-Infektion aber meist völlig unauffällig und verschwindet von allein wieder. Wichtig für dich zu wissen: Selbst wenn du dich mit HPV angesteckt haben solltest, führt das nicht zwangsläufig zu Genitalwarzen oder Gebärmutterhalskrebs.25

Zudem verursacht HPV normalerweise keinen Ausfluss. Veränderungen können auftreten, wenn das Virus Zellveränderungen am Gebärmutterhals hervorruft oder Gebärmutterhalskrebs entsteht.25

Mögliche erste Anzeichen, auf die du achten kannst, sind:

  • Zwischenblutungen oder Blutungen nach dem Sex25
  • wässriger Ausfluss25
  • stärkere Menstruationsblutung25

Das bedeutet noch nicht automatisch etwas Ernstes, da diese Symptome auch andere Ursachen haben können als Krebs. Dennoch ist es ratsam, sie von einer Gynäkologin oder einem Gynäkologen abklären zu lassen, um Zellveränderungen möglichst früh zu erkennen.25

Da HPV anfangs fast immer symptomlos bleibt, entdeckt man mögliche Zellveränderungen meist nur über die regelmäßige Krebsvorsorge, zum Beispiel mittels Pap-Test, HPV-Test oder beidem.25

Wie du deine Vaginalflora unterstützen kannst

Dein Intimbereich ist ein kleines, fein abgestimmtes Ökosystem. Und dein Körper leistet täglich unglaublich viel dafür, dieses Gleichgewicht zu halten. Mit ein paar einfachen Alltagsroutinen kannst du ihn dabei unterstützen und Beschwerden vorbeugen.

  • Sanfte Intimhygiene: Nur mit Wasser oder pH-neutralen, unparfümierten Produkten waschen.
  • Atmungsaktive Unterwäsche: Baumwolle statt Synthetikmaterialien tragen.
  • Kondome nutzen: Sie reduzieren das Risiko für bakterielle Vaginose, Scheidenpilz und sexuell übertragbare Infektionen.
  • Reizstoffe vermeiden: Intim-Deos, parfümierte Produkte oder zu häufiges Waschen können den pH-Wert stören.26
  • Regelmäßig zur Vorsorge gehen: Besonders für HPV-Screening und Zellabstriche sind sie wichtig.
  • Bei Beschwerden früh abklären: Je eher du die Ursache kennst, desto schneller kannst du gegensteuern.

FAQs zu Scheidenausfluss

Wie viel Ausfluss ist normal?

Die Menge kann je nach Zyklusphase, Hormonen, Stress oder Lebenssituation schwanken. Rund um den Eisprung ist der Ausfluss oft deutlich stärker, in der Lutealphase eher cremiger und in den Wechseljahren meist weniger.

Solange sich Farbe, Geruch und Konsistenz nicht plötzlich verändern, kann auch starker oder kurzzeitig bräunlicher Scheidenausfluss nach der Periode daher normal sein.

Riecht mein Ausfluss normal?

Normaler Ausfluss ist geruchlos oder riecht ganz leicht säuerlich. Das kommt vom natürlichen Milchsäuremilieu deiner Vaginalflora.

Ein unangenehm fischiger, fauliger oder stechender Geruch kann dagegen auf eine bakterielle Vaginose, Trichomonaden oder andere Infektionen hinweisen. Wenn du eine deutliche Veränderung bemerkst, lass es einmal checken.

Muss ich bei Infektionen zum Arzt?

Kurz gesagt: Ja. Vor allem, wenn der Scheidenausfluss gelb, grün oder bröckelig wirkt oder wenn Juckreiz, Brennen oder Schmerzen auftreten. Diese Zeichen können auf Infektionen wie Scheidenpilz, bakterielle Vaginose oder sexuell übertragbare Infektionen hinweisen, die medizinisch abgeklärt werden sollten.

Je früher die Ursache erkannt wird, desto besser lässt sie sich behandeln und desto geringer ist das Risiko für Folgeprobleme wie PID, Unfruchtbarkeit oder Eileiterentzündungen.24/25

Was bedeutet gelber Scheidenausfluss bei Erkältung?

Wenn dein Körper bei einer Erkältung durch Fieber oder Flüssigkeitsmangel dehydriert ist, können Schleimhäute austrocknen. Theoretisch könnte das auch deine Ausflusskonsistenz beeinflussen. Es gibt jedoch keine Studien, die das eindeutig belegen.

Wichtig ist: Wird der Scheidenausfluss kräftig gelb, gelb-grün, auffällig riechend oder tritt Juckreiz oder Brennen auf, spricht das eher für eine Infektion (zum Beispiel bakterielle Vaginose, Chlamydien oder Trichomonaden) und sollte lieber untersucht werden.

Quellen

1 American College of Obstetricians and Gynecologists (ACOG), Vaginitis in Nonpregnant Patients, Mai 2006.

2 National Library of Medicine, Vaginitis, Jason P. Hildebrand; Karen Carlson; Adam T. Kansagor, Januar 2025.

3 Cleveland Clinic, Cervical Mucus, Dezember 2024.

4 Cleveland Clinic, Brown Discharge: 4 Causes and What It Means, Juli 2022.

5 Merck manual, Vaginal Itching or Vaginal Discharge, Juni 2024.

6 National Library of Medicine, Physiology, Puberty, März 2023.

7 Genitourinary Syndrome of Lactation: The Overlooked Postpartum Challenge, Journal of Women’s Health, 2024.

8 Cleveland Clinic, Vaginal Atrophy, Oktober 2023.

9 ResearchGate, The Relation Between the Use of Hormonal Contraception Methods with The Leucorrhoea Occurrence, April 2023.

10 ResearchGate, The association between lifestyle factors and the composition of the vaginal microbiota: a review, August 2024.

11 ASM Journals, Daily Vaginal Microbiota Fluctuations Associated with Natural Hormonal Cycle, Contraceptives, Diet, and Exercise, Juli 2020.

12 PubMed, Evaluation of Vulvovaginitis and Hygiene Habits of Women Attended in Primary Health Care Units of the Family, Januar 2020.

13 MDPI: The Vaginal Microbiome in Health and Disease—What Role Do Common Intimate Hygiene Practices Play?, Januar 2023.

14 ResearchGate, Vaginal Infection: Review Article, August 2022.

15 MayoClinic, Yeast infection (vaginal), November 2024.

16 CDC – Bacterial Vaginosis (BV) – Statistics and Risk Factors, aktualisiert 2025.

17 PubMed, Global Estimates of the Prevalence and Incidence of Four Curable Sexually Transmitted Infections in 2012 Based on Systematic Review and Global Reporting, Dezember 2015.

18 Centers for Disease Control and Prevention (CDC). About Chlamydia, Januar 2025.

19 Cleveland Clinic,Chlamydia, Juni 2023.

20 CDC, About Trichomoniasis, Januar 2025.

21 Universitätsklinikum Tübingen, Geschlechtskrankheiten.

22 RKI-Ratgeber, Gonorrhö (Tripper), 23.12.2024.

23 PubMed, Incidence, prevalence, and trends of acute pelvic inflammatory disease and its consequences in industrialized countries.

24 Merck Manual/ MSD Manual, Entzündliche Beckenerkrankung (pelvic inflammatory disease, PID), Oktober 2023.

25 American College of Obstetricians & Gynecologists, Cervical Cancer, Juni 2025.

26 Fashemi et al., 2013; Rosenblatt et al., 2011; Crann et al., 2018; Egan et al., 2021, BMC Women’s Health, zitiert in ScienceDirect, 2022.