Scheidenreizung
Die meisten Frauen sind irgendwann in ihrem Leben von Scheidenreizungen betroffen, die unterschiedlich stark ausgeprägt sein und von lästig bis ausgesprochen schmerzhaft empfunden werden können.
Ob du nun häufig oder zum ersten Mal an einer Reizung der Scheidenhaut leidest – dieser Leitfaden wird dir alles erläutern, was du über die Symptome, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten von Scheidenreizungen wissen musst.
Lies weiter, um Folgendes zu erfahren:
- Was sind Scheidenreizungen?
- Hauptsymptome von Scheidenreizungen
- Ursachen von Scheidenreizungen
- Behandlungsmöglichkeiten von Scheidenreizungen
- Natürliche Präparate zur Behandlung von Scheidenreizungen
- Was sind die Ursachen von Scheidenreizungen vor der Periode?
- Was sind die Ursachen von Scheidenreizungen nach dem Geschlechtsverkehr?
- FAQs zu Scheidenreizungen
Was sind Scheidenreizungen?
Wie bereits der Name sagt, spricht man von Scheidenreizungen, wenn der Bereich der Vulva und Vagina juckt oder gereizt ist. Dazu gehören Schamlippen, Klitoris und Scheideneingang.
Scheidenreizungen können extrem unangenehm und in einigen Fällen sogar schmerzhaft sein.
Die meisten Fälle von Juckreiz und Reizungen im Genitalbereich sind kein Grund zur Besorgnis. Mitunter kann eine Scheidenreizung jedoch Anzeichen einer Infektion sein.
Was sind die Hauptsymptome von Scheidenreizungen?
Die Hauptsymptome von Scheidenreizungen sind:
- Juckreiz oder Wundheit in der Scheide
- Auffälliges Vaginalsekret
- Schmerzen beim Wasserlassen
- Schmerzen beim Sex
- Wunde oder geschwollene Haut am Scheideneingang
Was sind die Ursachen von Scheidenreizungen?
Für Scheidenreizungen gibt es mehrere mögliche Ursachen, z. B.:
Bakterielle Vaginose
Bakterielle Vaginose (BV) ist die häufigste Infektion, die durch eine übermäßig starke Vermehrung „schlechter“ Bakterien in der Scheide verursacht wird. Die häufigsten Symptome von BV sind:
- Dünnflüssiger grauer, weißer oder gelber Ausfluss
- Stark fischiger Geruch
- Scheidenjucken
- Brennen beim Wasserlassen
Scheidenpilz
Drei von vier Frauen sind irgendwann in ihrem Leben mindestens einmal von einer Scheidenpilz-Infektion – die auch als vaginale Candidose bezeichnet werden – betroffen. Die häufigsten Symptome von Scheidenpilz sind:
- Dicker, weiß-klumpiger Ausfluss
- Scheidenjucken
- Wundheit/Rötung der Scheide
- Schmerzen beim Wasserlassen
- Schmerzen beim Sex
Sexuell übertragbare Infektionen
Wenn du ungeschützten Geschlechtsverkehr hast, kann dies ein Risiko für eine sexuell übertragbare Erkrankung bedeuten. Zu den häufigeren Symptomen sexuell übertragbarer Erkrankungen gehören:
- Auffälliger Ausfluss von möglicherweise gelblicher oder grüner Farbe
- Übelriechender Ausfluss
- Scheidenreizung oder -jucken
- Brennen beim Wasserlassen
- Schmerzen beim Sex
- Bauchschmerzen
Die häufigsten sexuell übertragbaren Krankheiten, die Scheidenreizungen verursachen können, sind: Chlamydien-Infektionen, Genitalherpes und Gonorrhö.
Menopause
In der Menopause sinkt der Östrogen-Spiegel des Körpers. Dadurch können die Scheidenwände dünn und trocken werden, und dies kann mitunter zu Scheidenreizungen führen.
Chemische Reizstoffe
Manche Frauen sind empfindlicher gegenüber chemischen Reizstoffen, z. B. parfümierten Seifen, Cremes und sogar Kondomen. Chemische Reizstoffe können sowohl die Vulva als auch die Vagina reizen. Wenn die Vagina gereizt ist, weil du Seife verwendet hast, verzichte künftig darauf, dann sollten sich deine Symptome bessern.
Lichen sclerosus
Dies ist eine seltene Krankheit, die charakteristische weiße Flecken auf der Haut verursacht, die sich auch auf der Vulva ausbilden. Diese Flecken können bleibende Narben auf der Vulva hinterlassen und Scheidenreizungen verursachen.
Wie lassen sich Scheidenreizungen behandeln?
In leichten Fällen müssen Scheidenreizungen nicht behandelt werden und verschwinden natürlicherweise von selbst.
Wenn du jedoch unter anhaltenden Scheidenreizungen leidest oder weitere Symptome hinzukommen, die dir Beschwerden oder Sorgen bereiten, stehen dir verschiedene Behandlungsoptionen zur Verfügung.
Bakterielle Vaginose
Bakterielle Vaginose kann entweder mit einem rezeptfreien Produkt, z. B. Multi-Gyn ActiGel, oder mit ärztlich verordneten Antibiotika behandelt werden.
Diese Antibiotika können oral als Tabletten eingenommen oder als vaginales Gel aufgetragen werden.
Dabei darf nicht außer Acht gelassen werden, dass bakterielle Vaginose oft wiederkehrt, zumeist innerhalb von 3 Monaten nach der Behandlung, so dass du möglicherweise mehr als einen Antibiotika-Zyklus zur Behandlung dieser Infektion benötigst.
Scheidenpilz
Wenn eine Scheidenpilz-Infektion die Ursache deiner Scheidenreizungen ist, kann dir ein auf natürlichen Inhaltsstoffen basierendes Produkt helfen wie z. B. Multi-Gyn FloraPlus. Dieses ist im Drogeriemarkt, in ausgewählten Apotheken oder im Internet rezeptfrei erhältlich.
Antimykotika gegen Scheidenpilz können entweder oral eingenommen oder mithilfe eines Applikators in die Scheide eingebracht werden. Scheidenreizungen, die durch Scheidenpilz-Infektionen verursacht werden, können auch mit einer Creme gelindert werden.
Sexuell übertragbare Infektionen
Sexuell übertragbare Krankheiten (Sexually Transmitted Diseases, STD ) werden üblicherweise mit Antibiotika behandelt, die von einer Gynäkologin bzw. deinem Gynäkologen verschrieben werden müssen.
Welches Antibiotikum im Einzelfall verschrieben wird, hängt von der Art der STD ab. Die meisten dieser Antibiotika werden oral eingenommen.
Menopause
Wenn deine Scheide während der Menopause gerötet ist, juckt oder andere Beschwerden verursacht, so kann dies entweder mit einem rezeptfreien Vaginalgel, z. B. Multi-Gyn LiquiGel, oder mit einer lokal aufzutragenden Östrogen-Creme, die deine Gynäkologin bzw. dein Gynäkologe dir verschreiben kann, behandelt werden.
Andere Behandlungsmöglichkeiten für Scheidenreizungen
Ist deine Haut im äußeren Intimbereich gereizt? Versuche Multi-Gyn CalmingCream, die gereizte, trockene und juckende Haut im äußeren Intimbereich beruhigt und schützt. Zur Linderung von Reizungen und Entzündungen kann dir deine Gynäkologin bzw. dein Gynäkologe außerdem Steroidsalben verschreiben. Diese Salben können auch bei Lichen sclerosus angewendet werden, um Scheidenreizungen zu lindern.
Gibt es natürliche Produkte gegen Scheidenreizungen?
Wenn du lieber ein natürliches Mittel gegen Scheidenreizungen ausprobieren möchtest, gibt es mehrere zur Auswahl. Allerdings ist dabei zu beachten, dass es nur wenige wissenschaftliche Nachweise gibt, die die Wirkung dieser Produkte unterstützen und dass du mithilfe von zugelassenen Produkten eine höhere Wirksamkeit erzielen wirst.
Backpulverbad
Backpulver hat antimykotische Eigenschaften und kann deshalb zur Behandlung bzw. Linderung der Symptome von Scheidenpilz in der Scheide beitragen.
Griechischer Joghurt
Wenn der Scheideneingang brennt oder die Klitoris juckt, kann Ihnen griechischer Joghurt helfen, diese Scheidenreizung zu lindern.
Baumwoll-Unterwäsche
Wenn deine Vagina oder Vulva gereizt ist, kann das Tragen von Baumwoll-Unterwäsche helfen, den Juckreiz zu mindern. Wenn du zu Scheidenpilz neigst, kann das Tragen von Baumwoll-Unterwäsche helfen, eine übermäßige Vermehrung von Candida albicans – des Pilzes, der Scheidenpilz verursacht – zu verhindern.
Apfelessig-Bad
Apfelessig lindert bekanntlich die Symptome von Scheidenpilzund kann auch dazu beitragen, Scheidenreizungen zu minimieren.
Probiotische Nahrungsergänzungsmittel
Scheidenreizungen sind oft die Folge einer übermäßigen Vermehrung „schlechter“ Bakterien. Probiotische Nahrungsergänzungsmittel können helfen, diese „schlechten“ Bakterien zu hemmen und das Wachstum der „guten“ Bakterien zu unterstützen.
Wenn du zu bakterieller Vaginose oder zu Scheidenpilz neigst, können probiotische Nahrungsergänzungsmittel dabei helfen, das pH-Gleichgewicht deiner Scheide wiederherzustellen und die Scheide gesund zu erhalten.
Was sind die Ursachen von Scheidenreizungen vor der Periode?
Bevor die Periode einsetzt, verändert sich der Hormonspiegel, auch dies kann zu Scheidenreizungen führen. In bestimmten Fällen können Scheidenreizungen jedoch auch verursacht werden durch:
Scheidenentzündungen
Während der Menstruation kann die Haut empfindlicher werden. Dies wiederum kann zu Scheidenreizungen und -wundheit führen.
Wenn du an einer chronischen Krankheit leidest, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass du vor deiner Periode eine Scheidenentzündung bekommst.
Monatshygiene-Produkte
Manche Frauen vertragen Monatshygiene-Produkte nicht, z. B. Einlagen und Tampons. Insbesondere Tampons können Trockenheit und Juckreiz in der Scheide verursachen.
Wenn du auf Monatshygiene-Produkte mit Juckreiz reagieren, ist es ratsam, zu unparfümierten Einlagen oder zu Menstruationstassen aus Silikon zu wechseln. Tampons sollten nicht über Nacht in der Scheide verbleiben.
Scheideninfektionen
Scheideninfektionen, z. B. Scheidenpilz und bakterielle Infektionen, können im Menstruationszyklus jederzeit auftreten. Diese Infektionen können Scheidenreizungen und -wundheit und Schmerzen beim Wasserlassen verursachen und den Ausfluss verändern.
Was sind die Ursachen von Scheidenreizungen nach dem Geschlechtsverkehr?
Wenn Scheidenreizungen nach dem Geschlechtsverkehr auftreten, kann dies verschiedene Ursachen haben:
Die Scheide ist nicht feucht genug
Wenn nach dem Geschlechtsverkehr bei dir Wundheit oder Juckreiz auftreten, war deine Scheide möglicherweise nicht feucht genug. Wenn dies die Ursache deiner Scheidenreizung ist, sollten deine Symptome nach einigen Tagen abgeklungen sein, ohne dass eine Behandlung notwendig wird.
Um dieses Problem künftig zu vermeiden, verwende ein Gleitmittel auf Wasserbasis und achte darauf, das Vorspiel lang und intensiv genug zu halten.
Sperma-Allergie
Eine Sperma-Allergie, die auch als Seminalplasma-Allergie bezeichnet wird, ist eine seltene allergische Reaktion, die Scheide, Mund und Haut betreffen kann. Es kommt vor, dass eine Frau auf das Sperma des einen Partners allergisch reagiert, aber auf das Sperma eines anderen Partners nicht. Es passiert auch, dass eine Frau plötzlich auf das Sperma ihres Langzeit-Partners allergisch reagiert.
Wenn du eine Sperma-Allergie habst, solltest du bei jedem Geschlechtsverkehr ein Kondom verwenden, um eine Reizung der Scheide zu vermeiden.
Latex-Allergie
Eine Latex-Allergie ist eine allergische Reaktion auf die Eiweißstoffe, die in Latex enthalten sind. Wenn du eine Latex-Allergie hast, kann nach der Verwendung von Latex-Kondomen oder anderen latexhaltigen Produkten Scheidenjucken auftreten.
Wenn du eine Latex-Allergie hast, solltest du beim Geschlechtsverkehr latexfreie Kondome verwenden, um eine Reizung der Scheide zu vermeiden.
Scheidentrockenheit
Scheidentrockenheit tritt häufig bei Frauen während oder nach der Menopause auf und kann zu Scheidenreizungen und -wundheit führen, insbesondere nach dem Geschlechtsverkehr.
Manche Frauen neigen von Natur aus zu Scheidentrockenheit, während Scheidentrockenheit bei anderen Frauen durch eine Hautkrankheit, z. B. ein Ekzem, bedingt sein kann.
Um Scheidentrockenheit zu bekämpfen, solltest du beim Sex ein Gleitmittel auf Wasserbasis verwenden. Vielleicht versuchest du zudem ein feuchtigkeitsspendendes Vaginalgel wie z. B. Multi-Gyn LiquiGel.
pH-Ungleichgewicht
Der normale pH-Wert der Scheide liegt zwischen 3,8 und 4,4. Ist er höher, dann begünstigt das die Vermehrung schädlicher Bakterien in deiner Scheide. Dies kann zu Scheideninfektionen führen, z. B. bakterieller Vaginose.
Um den pH-Wert deiner Scheide im optimalen Bereich zu halten, solltest du Vaginalduschen vermeiden, geschützen Geschlechtsverkehr haben und täglich Probiotikaeinnehmen.
FAQs zu Scheidenreizungen
Warum juckt meine Scheide?
Wenn deine Scheide juckt, hast du höchstwahrscheinlich eine Infektion, z. B. einen Scheidenpilz oder eine bakterielle Infektion. Diese Infektionen werden oft durch ein übermäßiges Wachstum von Scheidenbakterien verursacht und sind keine sexuell übertragbare Krankheit. Beide Infektionen lassen sich mit rezeptfreien Produkten behandeln.
Juckreiz in der Scheide kann auch durch chemische Reizstoffe, z. B. parfümierte Seifen und aggressive Waschmittel, verursacht werden.
Verursacht bakterielle Vaginose Juckreiz?
Bakterielle Vaginose kann Scheidenjucken und -reizungen verursachen, ist jedoch eher am charakteristischen fischigen Geruch erkennbar. Scheidenjucken ist häufiger das Symptom einer Scheidenpilz-Infektion, die oft auch mit dickem, weiß-klumpigem Ausfluss einhergeht.
Was kann ich gegen Juckreiz im Intimbereich tun?
Wenn der Juckreiz durch eine Infektion verursacht wird, werden deine Symptome unter der richtigen Behandlung abklingen. Wenn der Juckreiz durch einen Reizstoff verursacht wird, z. B. parfümierte Seifen oder Waschpulver, sollte der Juckreiz verschwinden, wenn du künftig auf solche Produkte verzichtest.
Welche Produkte helfen gegen Scheidenjucken?
Wenn das Scheidenjucken durch eine Scheidenpilz-Infektion bedingt ist, kannst du dir ein Antimykotikum besorgen. Wenn du in der Menopause bist, kannst du dir eine Östrogen-Creme zur äußeren Anwendung verschreiben lassen. Du könntest außerdem darauf achten, Baumwollunterwäsche zu tragen.
Was kann ich tun, damit das Brennen in der Scheide aufhört?
Scheidenbrennen kann durch eine Scheideninfektion, eine sexuell übertragbare Krankheit, einen Harnwegsinfekt oder einen Reizstoff verursacht werden. Damit du das Scheidenbrennen behandeln kannst, musst du zunächst die Ursache deiner Symptome herausfinden. Scheidenbrennen kann in den meisten Fällen entweder durch rezeptfreie Produkte oder Antibiotika behandelt werden.
Welches sind die besten Hausmittel gegen Scheidenjucken?
Zu den besten Hausmitteln gegen Scheidenjucken zählen Probiotika und das Tragen von Baumwollunterwäsche. Wenn du an Scheidenjucken leiden, solltest du keine Vaginalduschen anwenden, da sich deine Symptome dadurch verschlimmern können.